Sonntag, 23. Oktober 2016
„Elite“ und böse Zwerge
So richtig einig sind sich die Kommentatoren nicht, was gerade in der Bundesrepublik abläuft. Da wird einerseits beklagt, dass eine „enthemmte Mitte“ das Handeln der „Eliten“ respektlos anprangert. Andererseits wird erklärt, dass „links und rechts der Hass auf die Eliten wächst“.
Bemerkenswert dabei ist, dass die Kommentatoren selber die angebotenen politischen Lösungen kritisieren - nicht proletenhaft, sondern gewählt und mit Stil. Und die AfD mag Grundsatzprogramme schreiben und Ideen entwickeln. Man ist sich einig, dass das keine Lösungen sind. Francis Bacon wird mit seiner Idolenlehre voll bestätigt.

Man stelle sich mal vor, die Bundesrepublik wäre nicht von gemäßigten, fleißigen Arbeitnehmern und klugen Wirtschaftsführern zur gegenwärtigen bedeutenden Weltwirtschaftsmacht geformt worden. Wie hätten die Bürger dann reagiert auf die panikartige Energiewende mit Windspargeln und teurem Strom, auf Eurorettungsschirme, auf Brüsseler Allmachtansprüche und besonders auch auf das gesetzlose, tsunamiartige Flüchtlingsdrama? Gewalttätige Aufstände wären sehr wohl möglich gewesen.

Daher ist es gar kein Wunder, wenn jetzt in einem relativ günstigen materiellen Umfeld nur laute, bisweilen unmäßige Kritik besonders in den sozialen Medien geäußert wird. Denn ob einige schwachgeistige Politiker als „Elite“, die nicht kritisiert werden darf, bezeichnet werden kann, ist doch sehr fraglich. Wenn Projekte und Ideen rot-grüner Provenienz wohlwollend übernommen worden wären, dann wäre Deutschland „der kranke Mann“ in Europa geblieben.

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