Mittwoch, 18. November 2015
„Der Herde gleich, vom Hirten fern, so irrten wir zerstreut“
Diese Erkenntnis aus Händels „Messias“ hat auch ein weitsichtiger Journalist über seine Zunft und über die Meinungsflut zu Problemen und Katastrophen der Gegenwart gewonnen.
Im Folgenden sind einige Kostproben zusammengetragen:

„Mit Vernichtung des IS hört der Terrorismus nicht auf“. Das ist richtig. Aber es macht auch keinen Sinn, den IS nicht zu vernichten.
„Schuld am Chaos im Nahen und Mittleren Osten sind auch europäische Kolonialmächte durch falsche Grenzziehungen“. Dabei wird aber vergessen, dass Staatsgrenzen gar nicht sichtbar sind. Es sind Menschen, die über einander herfallen. Auch die schmerzhaften Grenzziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg haben keine Bürgerkriege provoziert. Außerdem ist es unmöglich, durch Grenzen rein homogene Zellen zu schützen.
„Schuld am Kampf der Schiiten gegen die Sunniten ist George W. Bush“, offenbar weil er Saddam Hussein beseitigt hat. das hört sich so an, als ob er durch die Beseitigung eines schlimmen Diktators die Büchse der Pandora geöffnet habe, dass er den Jahrhunderte währenden Hass der Sunniten und Schiiten erst entfacht, und dass er durch den Irakkrieg erst den Iran und Saudi -Arabien zu Feinden gemacht habe. Selbst wenn es ein Fehler war, sämtliche Parteigänger und die Sicherheitskräfte von Saddam nicht an der Regierung zu beteiligen, darf das nicht als Ursache für die Entstehung des irren IS bezeichnet werden.
Über die muslimischen Mörder in Paris wird behauptet, dass es „unsere Jugend (ist), die hier Krieg gegen sich selbst führt“. Das ist eine Beleidigung! Es ist eine kleine Zahl von muslimischen Irren und nicht „unsere Jugend“, geschweige denn meine Söhne.
Es wird gefordert, dass die Asylgesetzgebung europaweit vereinheitlicht werden müsse. In der Konsequenz müsste Deutschland „Abstriche von seiner großzügigen Asylgesetzgebung“ machen. (Welche Zeitung formuliert mal mutig die Unterschiede?) Darf man nicht doch behaupten, dass so viele Flüchtgranten nach Deutschland kommen wegen der großmütigen Asylgesetze, der Willkommenshysterie, des angeblichen Mangels an Arbeitskräften, der rechtlich bedenklichen Aussage, es gäbe beim Asyl keine Obergrenzen, der Sozialgesetze?
Und Angela wird weiterhin ihre Raute machen, und aus ihrem Mund werden die - der jeweiligen Situation angepassten - schönen Worte fließen. Sie wird wahrscheinlich auch das Buch nicht lesen, das ihr Parteifreund Jens Spahn mit Kritikern der bisherigen Flüchtlingspolitik herausgibt. Denn sie wird vorher schon wissen, dass es nicht „hilfreich“ ist und dass wir sowas in Deutschland nicht haben wollen.
Die mit einer Todesfatwa bedrohte Islamkritikerin Ayaan Hirsi Ali fordert als alternativlose Strategie gegen Extremismus und Terrorismus eine „Festung Europa“ Die europäischen Tugendbolde stehen kurz davor, sie zu steinigen.

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