Sonntag, 13. November 2016
Einfache Lösungen
Dass „einfache Lösungen“ Erfolg haben können, bewies Alexander der Große mit dem Durchschlagen des Gordischen Knotens und Columbus mit seinem sprichwörtlichen Ei.

Der „Spiegel“, sonst Anwalt der „Komplexität“, verteidigt „Einfachheit“ naiv, indem er die Bundesrepublik aufteilt in ein „Helles Deutschland“, welches Flüchtlinge „Willkommen“ heißt, und ein „Dunkles Deutschland“, das dem Zustrom skeptisch gegenübersteht.

Die „Zeit“, auch keine Freundin von einfachen Lösungen, übernahm Merkels „einfaches“ „Wir schaffen das“ und titelte „einfach“ „Willkommen“.

Auch die EU-„Eliten“ wollen eine „einfache“ Lösung für Europa. Sie setzen ihre ganze Kraft ein, um eine einheitliche Nation (ohne Wahlvolk) zu schaffen, obwohl Europa immer noch aus einem Netz von Parlamenten, Regionen, Kommissionen, Gerichtshöfen und politischen Gegnern besteht. Ein „einfacher“ Bundesstaat ist das Ziel, kein „komplexer“ Staatenbund.

Andererseits werden „einfachere Lösungen“ unmöglich gemacht durch politische Fehlentscheidungen, die „Komplexität“ erst erzeugen. Eine Analyse von Sicherheitsbeamten warnt vor dem Import eines arabischen Antisemitismus, nationaler und ethnischer Konflikte und abweichenden Rechts- und Gesellschaftverständnisses.

Der AfD wird vorgeworfen, dass sie nur „einfache“ oder gar keine Lösungen anbietet. umso verwunderlicher ist es, dass die Regierung angesichts der Realität ihre „Komplexität“ aufgibt und angeblich „einfache Lösungen“ der AfD übernimmt.

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Montag, 27. Juni 2016
Die Nachkommen von Lord Nelson
Die Lage in Großbritannien ist nach dem Brexit kompliziert. Doch ein wichtiger EU-Leader hat im Gegensatz zur Brüsseler Hektik und aus liebevoller Fürsorge für die Briten bereits erklärt: „Wir schaffen das!“
Ein anderer soll an die Anweisung Lord Nelsons erinnert haben, die er am Vorabend der Schlacht von Trafalgar im Oktober 1805 an die Kapitäne seiner Flotte übermittelt hat:
„Something must be left to chance,nothing is sure in a sea fight“ - etwas muss dem unberechenbaren Augenblick überlassen bleiben, nichts ist sicher in einer Seeschlacht. Der Kreativität muss Raum bleiben.
Erstaunt erklärt dagegen zum riskanten Verhalten der Briten ein Rechtsexperte, wahrscheinlich kein Mitglied einer Seefahrernation: „Die Brexit-Befürworter haben niemals über die Verhandlungsposition nachgedacht“.
Und ein anderer erkennt scharfsinnig, dass die Scheidungsverhandlungen zwischen den Briten und der EU nicht einfach werden dürften.
Insgesamt aber darf man gerne optimistisch bleiben, denn die EU ist „flexibel“. Sie hat schwerste Verhandlungen mit Griechenland geführt und führt sie nach Jahren immer noch. Sie hat die „bail-out“-Klausel abgeschafft und das Dublin-Abkommen außer Kraft gesetzt. Und Jean Claude Juncker war in Notsituationen sogar bereit zu lügen.

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