Samstag, 7. Mai 2016
Franziskus, die personifizierte Moral
Eine Stimme aus höchsten Regionen sagte mir, ich solle nicht zu sehr auf Franziskus hören, der rede immer so geschwollen. Ich solle lieber auf die Meinung der Völker Europas achten.

Ich dachte zuerst, ein böser Geist habe mir diesen Albtraum geschickt. Doch beim Lesen einiger Zitate und einiger Kommentare zur Verleihung des Aachener Karlspreises dankte ich der Stimme.
Franziskus stellt einen Zusammenhang zwischen Umweltzerstörung und ungezügeltem Kapitalismus her. Das ist nicht abzustreiten; aber was der Sozialismus an schrecklicher Umweltzerstörung anrichten kann, hat die untergegangene DDR bewiesen. Und das beweisen auch heute noch nicht kapitalistisch regierte Länder, z.B. China.

Franziskus ermahnt „die Europäer“, Migration nicht als Verbrechen anzusehen. Mir ist unklar, welchen Europäern er diesen Vorwurf macht.

Franziskus erkennt, dass die Kultur des Dialogs ein Lernprozess sei. Man müsse diesen Dialog auch mit den Migranten führen. In Deutschland allerdings wird gerade auch von verschiedensten Seiten Angela Merkel, seiner Dialogpartnerin, vorgeworfen, dass sie mit ihrem „alternativlosen“ Starrsinn politischen Wettstreit zerstört habe.

Und einige Kommentare zum Treffen mit Franziskus sind ein wenig maßlos. Die hochkarätigen Zuhörer „stützten sich an seiner moralischen Größe“. Und Martin Schulz glaubte sogar, dass der Papst aus Argentinien „unverstellt auf Europa“ blicke, -so wie er auch!
Franziskus mag als personifizierte Moral angesehen werden. Doch Staatslenkung sollte man „der anderen Welt“ und ihren Experten überlassen.

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