Montag, 6. März 2017
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit
Von Hiram Johnson, einem US-amerikanischen Politiker aus der 1.Hälfte des 20. Jahrhunderts, stammt die Erkenntnis, dass das „erste Opfer des Krieges die Wahrheit“ sei. In der Tat sind Krieg und Wahrheit inkompatibel. Allerdings stirbt bereits lange Zeit vor dem Krieg die Wahrheit. das gilt gewiss für Videos und Kommentare zum Krieg in den Städten Ost-Aleppo und West-Mossul.
In der Berichterstattung über beide Städte gibt es einen gravierenden Unterschied. Ost-Aleppo wurde von der syrischen Armee mit Unterstützung der Russen angegriffen. Bildmaterial und Berichte waren zahlreich. Ruinenfelder und staubbedeckte blutige Opfer zeigten das ganze Grauen des Krieges. Interessegeleitet gilt Assad als „Schlächter seines eigenen Volkes“. Sunnitische Mächte wollen ihn und seine Partei beseitigen. Auch Tausende von ausländischen terroristen beteiligen sich auf deren Seite.
Dagegen wird über die Kämpfe in West-Mossul, - einer Stadt, die die irakische Armee mit Unterstützung der USA beschießt -, im Wesentlichen nur in Randnotizen berichtet, obwohl auch von dort bereits 45.000 Menschen geflohen sein sollen und die Kämpfe in der verwinkelten Altstadt viele Opfer kosten werden.
Ganz sicher ist aber, dass beide Stadthälften von Mächten verteidigt wurden/werden (dem IS, al-Quaida und anderen Dschihadisten, die nach einem Sieg gewiss keine liberale Demokratie, sondern einen finsteren islamischen Staat errichten wollen.

Solange man nur einem einzigen Video vertraut, wird das erste Opfer die Wahrheit sein.

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