Samstag, 6. Februar 2016
Hochkompliziertes Interessengeflecht in Syrien (Syrien 2)
Plötzlich standen der schiitische Iran und das sunnitische Saudi-Arabien im Mittelpunkt der Erklärungen.
Der Iran und ein neuer Akteur, Russland, wollten den „Schlächter“ Assad mindestens bis zu möglichen Wahlen an der Regierung halten. Assad wird für seine Gegner zur Symbolfigur alles Bösen. Wo sollen aber in der Zukunft seine Parteigänger bleiben? Ein Eigeninteresse beider Pro-Assad-Mächte ist klar, aber Putin handelt auch erklärtermaßen aus einer sehr klugen Überlegung heraus, dass man einen Torso staatlicher Macht erhalten müsse, damit sich der Bürgerkrieg nicht noch weiter ausbreite und/oder ein Dschihadistenregime in Damaskus das Steuer übernehme. Assads Sturz könnte auch zur Auslöschung der Alawiten führen. Und auch der Patriarch der syrisch-katholischen Kirche sieht im Sturz Assads für Syrien eine große Gefahr. Eine gemäßigte Diktatur Assads sei einem radikal- islamistischen Totalitarismus vorzuziehen. Und es seien die Russen, die die christliche Minderheit gegen die Dschihadisten verteidigen.
(Fortsetzung folgt)

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