Samstag, 8. Oktober 2016
Aleppo und Paintball-Spiel
Es fehlt von westlichen Regierungen eine eindeutige Aussage , wie sie denn das Problem ‚Aleppo’ lösen wollten. Mit dem IS verhandeln?
Auch Rakka und Mossul müssen von tollwütigen Massenmördern befreit werden. Da ist es sehr interessant, ob das mit westlichen Friedenstauben, Gebeten oder Spielelementen des Paintball geschehen kann.
Assad und die Russen wollen in Ost-Aleppo ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung einen militärischen Sieg über den IS, al-Nusrah u.a. erringen. Vorrangiges Ziel dabei ist es sicher nicht - wie behauptet wird - n u r die Zivilbevölkerung zu bombadieren. Das wäre militärisch völlig sinnlos, obwohl die Alliierten es mit dieser „Barbarei“ im Zweiten Weltkrieg mit Dresden probierten.
Eine Stadt in einem Häuserkampf einzunehmen, ist eine der schwierigsten militärischen Operationen überhaupt, zumal dann wenn die „Zivilbevölkerung“ als Schutzschild benutzt wird.
Die Israelis haben es in der letzten Gaza-Invasion tatsächlich geschafft, die Zivilbevölkerung weitestgehend zu verschonen. Aber sie wollten nur Tunnelsysteme zerstören und keine ganze Stadt erobern. Ansonsten aber haben gegnerische Truppen noch nie eine verteidigungsbereite Stadt - oder sind gescheitert - ohne Zerstörungen: Stalingrad, Königsberg, Berlin, Groszny.
Und ein tumber dauernd wiederholter Vorwurf bleibt ärgerlich:“Wenn das so weitergeht, dann werden auch die gemäßigten Rebellen radikalisiert“. Es ist gegenwärtig das Schicksal im Nahen Osten, dass nach der Beseitigung eines Diktators sich Chaos verbreitet, ein neuer Diktator die Bühne betritt oder die Theokratie lauert.
Wenn den Terroristen (und vielen Kritikern) so viel an Menschenleben gelegen ist, dann sollten sie die weiße Fahne hissen. Denn Siegchancen haben sie nicht.
Außerdem ist doch sehr fraglich, ob alle 250 000 Einwohner Ost-Aleppos mit dem IS-Regime in ihrer Stadt einverstanden sind.

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