Dienstag, 15. Dezember 2015
Die größte Schaffernation
Angela Merkel hat auf dem Bundesparteitag der CDU durch eine „historische“ Rede die Delegierten von ihrer Flüchtlingspolitik überzeugt, z.B. durch ihren Satz: „Weil es zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten“. Es kann daher keinen Zweifel geben, dass „ wir es schaffen“, die CDU es schafft und dass Europa es schaffen soll. Wenn nicht, zerbricht es, genauso wie es zerbricht, wenn Griechenland aus dem Euro ausgetreten wird oder der Front National in Frankreich die Macht ergreifen kann.
Da ist es beinahe schon ein Sakrileg, in der allgemeinen Euphorie über diese „Schaffenskultur“ auf einige Schwachpunkte hinzuweisen.

Wenn Merkel, um das Mitleid auf hohem Niveau zu halten, behauptet, dass es Flüchtgranten nicht leicht falle, ihre Heimat zu verlassen, dann gilt das nur für eine Minderheit. Die meisten kommen bereits aus Lagern, die außerhalb ihres Heimatlands liegen. Diesen „Lagerflüchtlingen“ hat sie falsche Hoffnungen gemacht.

Und sie hat Glück, dass ihre verfehlte Flüchtlingspolitik von psychischen Konstanten der Menschen unkenntlich gemacht wird:
Die staatlichen und privaten Helfer müssen ein unglaubliches Chaos verwalten. Das fällt ihnen offensichtlich leicht, weil man gute Werke vollbringt, leidenden Menschen hilft und in einem „moralischen Umfeld“ seinen Einsatz bis zum Umfallen und bis zur Erschöpfung zeigen kann. Das stärkt das Selbstwertgefühl und macht mehr Sinn, als im Finanzamt oder anderswo Akten zu bearbeiten.
Aber einen erlernten Beruf kann man ein Leben lang ausüben, heroische Chaosverwaltung ist zeitlich begrenzt. Auch deshalb muss der Flüchtgrantenansturm „spürbar“ reduziert werden.

PS Moralisch scheinbar gute Taten, die sogar kontraproduktiv sind, können niemals negativ beurteilt werden. Das wussten auch die Delegierten auf dem cdupt15. Und deshalb stellten sie sich alle hinter Moralmama Merkel.

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