Sonntag, 28. Februar 2016
Kann es denn gar keine intelligenten Rechten geben?
Da behauptet ein Journalist, im Bürgertum halte man die AfD für wählbar, weil sie im verschmähten altfränkischen Konservatismus der Union wurzelt. Wenn das wahr ist, dann war die Union in der Vergangenheit ein Haufen schmuddeliger Rechter.
In einem Essay der WamS vom 28.2. werden ungläubig Fragen formuliert, auf die dann apodiktische Antworten gegeben werden.
Warum Rechtspopulisten auch bei intelligenten Bürgern, die es besser wissen könnten, so viel Resonanz finden, bleibt „rätselhaft“.
„Woher kommt das pubertäre Zündeln, woher die Lust an der Systemkritik und Staatsverhöhnung selbst unter Biedermännern“?

Die Antworten darauf in diesem Essay lauten:
Die empörten „Wutbürger“ (in ganz Europa) sind sicher, „dass ihre Länder dem Untergang geweiht sind, dass ihre vertraute Lebensart geopfert wird auf dem Altar multikulturellen Wahns. Schließlich: dass Millionen Flüchtlinge ihre Gesellschaft und ihre Kultur überrennen und zerstören werden“, und sie schließen sich gern „schlichten“ Lösungen an.

Hinter den Fragen und Antworten steckt nun auch nicht unbedingt ein hochkomplexer Geist. Es ist nicht auszuschließen, dass es tatsächlich eine „schlichte“ Lösung gibt, nämlich eine andere Flüchtlingspolitik, - die sich langsam sogar andeutet.
Die Furcht, überrannt zu werden, wird real, wenn von etablierten Politikern immer wieder unwidersprochen behauptet wird, „Deutschland wird sich verändern“.
Es gibt genügend „Biedermänner“ und Biederfrauen, denen man keine Lust an der Systemkritik und Staatsverhöhnung unterstellen darf: Sloterdijk, Safranski, Broder, Heinrich-August Winkler, Udo di Fabio, Monika Maron, Seyran Ates, Nekla Kelek, Sabatina James, Güner Balci, Tania Kambouri, Ayaan Hirsi Ali.
Es bleibt auch gar nicht „rätselhaft“, warum Rechtspopulisten so viel „Resonanz finden“. Die Ursache dafür ist, dass die Kritiker bei den etablierten Parteien keine Resonanz finden.

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Noch ist Sachsen nicht verloren
Nun liegt Sachsen auf der Couch eines Psychoanalytikers (WamS vom 28.2.), der zu erklären versucht, warum gerade in Sachsen so viele Rechtsradikale „ihr Unwesen treiben“.
Hier sei eine gewagte These aufgestellt, die sich der Psychoanalyse entzieht und „einfachere“ Ursachen berücksichtigt. (Vorab: grölende Glatzen mit Springerstiefeln und Brandstifter sind widerlich).
Der Ur-Grund für die „Wutbürger“ in Sachsen und den neuen Bundesländern liegt einzig und allein in der ihrer Meinung nach verfehlten Flüchtlingspolitik von Angela Merkel und Brüssel, durch die sie sich entmündigt fühlen.
Eine der Ursachen für den massenhaften „Mut zum Ungehorsam“ liegt darin, dass sie in der DDR vom festsitzenden geltenden Mainstream Westdeutschlands weniger betroffen waren. Die Meinungsmacht der Grünen zum Beispiel, die ja vorrangig gar keine „grünen“ Ziele mehr anstreben, sondern eher ein heterogener Zusammenschluss von Homophilen, Feministen, Pädophilen, Pazifisten, „Antifaschisten“, Kommunisten und Moralisten sind, hat dazu beigetragen, die westdeutsche Gesellschaft „postheroisch“ werden zu lassen. Und wenn dieses ideologische Gemisch auch noch verkündet wird von Schwätzern wie Claudia Roth, Göring-Eckardt, Simone Peter, Volker Beck und Anton Hofreiter, dann platzt einigen Sachsen eben der Kragen. Auch Habermas, der „Praeceptor Germaniae“ lässt im Hintergrund grüßen.
Demonstrationen gegen diese Phalanx der „Wohlmeinenden“ zu veranstalten, erfordert noch größeren Mut als den der Sachsen.

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