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Mittwoch, 20. Januar 2016
Vom nationalen zum internationalen Problem
Zu Anfang war mit dem „Wir“ in Merkels legendärem Irrtum „Wir schaffen das“ eindeutig Deutschland gemeint. Das beweisen ihre erklärenden Anmerkungen: Deutschland sei ein starkes Land etc. Es war also zunächst ein nationales Problem.
Als die Zuwanderung wegen Merkels naiver Zuversicht und ihres missverständlichen Lockrufes anschwoll und Deutschland zu überrollen drohte, änderte sie ihre Meinung und schob den Halbsatz hinterher: „aber nicht allein“. Damit hatte sie das Problem internationalisiert, aber nicht die Abwehrhaltung und die Verweigerung gegen die Aufnahme von Migranten der meisten europäischen Staaten vorausgesehen. Regierungschefs, die wie Orban diese Ablehnung explizit vortrugen, bekamen die Moralkeule zu spüren. Auch dabei hatte sich die Begründung verschoben von „Wir brauchen Zuwanderung“ zu „Wir müssen helfen“. Länder wie England oder Frankreich, die ebenfalls kaum Flüchtlinge aufnehmen wollen, bleiben von Kritik verschont.
Und nun hat Merkel Deutschland gespalten und auch extrem rechte Weltanschauungen geweckt und gestärkt. Ich glaub´, so war´s.
Aber sie kann machen und sagen, was sie will, - sogar das Gegenteil ihres ursprünglichen Zieles -, die CDU liebt ihre Mutti, weil sie allein Garant für Wahlsiege ist. Sie hängt taktisch schlau an ihr, weil ein so guter Mensch von den Wählern niemals ganz negativ und abwertend beurteilt werden kann.

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