Samstag, 17. Oktober 2015
Staat und Individuum
Das christlich-ethische Gebot: Wenn Dich ein Aggressor auf die eine Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin, kann nur für den einzelnen Menschen gelten. Kein Staat darf von seinen Bürgern in rigoroser Moral verlangen, dass sie „dem Übel, das ihnen von einem bösen Menschen zugefügt wird, nicht widerstehen sollen“. Für Politiker und Staaten gilt umgekehrt der Satz: Du sollst dem Übel gewaltsam widerstehen, sonst - bist Du für seine Überhandnahme verantwortlich.
In der aktuellen Migrantenkrise geht es auch um eine ethisch-gesellschaftliche Entscheidung, nicht um klassische Aufgaben des Staates. Der Staat allein mit Angela Merkel an der Spitze kann von seinen Bürgern nicht kollektiv erwarten oder sogar verlangen, dass sie Wohlstand teilen müssen, und er kann auch nicht kollektiv erwarten oder sogar verlangen, dass sie jede Masse und jede Form von kultureller Fremdheit ertragen müssen. Das bleibt der individuellen Entscheidung der Bürger überlassen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Cui bono?
Warum eigentlich, sagte sich der „Spiegel“, soll das Sommermärchen von 2006, das als ein immenser Imageaufwerter für Deutschland im weltweiten Ansehen gilt, diese positive Bewertung im Gedächtnis der Menschen behalten, wenn es um die Wahrheit geht? Deshalb verbreitet das Magazin jetzt mit einem unbestätigten Bericht böse Gerüchte, es sei Geld aus einer schwarzen Kasse des Bewerbungskomitees geflossen. Die bekannte erste Frage bei einer Recherche, wem das Verbrechen nützt (Cui bono?), kann man bisher nur vage beantworten. Sicher aber hat der „Spiegel“ einen großen Nutzen davon und vielleicht auch die „Wahrheit“, die ich Strolch in diesem Falle aber gar nicht wissen will.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Die Begriffe „kippen“
In zwei WELT-Artikeln vom 17.10. liest man Überraschendes:
In einem gibt es ein Hapax legomenon (griech.), d.h. zum ersten und bisher einzigen Male wird von „linkspopulistisch“ gesprochen, wo doch sonst in den deutschen Medien eher die „Rechtspopulisten“ die Welt durcheinander bringen. „Die „linkspopulistische“ Regierung unter Premier Robert Fiko (Slowakei) schürt diese Ängste noch ( vor den Migrantenzahlen) und gibt sich in den Verhandlungen in Brüssel beinhart“.
In einem zweiten Artikel überwiegen für den Zustrom nach Europa die Begriffe „Migranten“ und „Migrationspolitik“ gegenüber dem emotionsbeladenen und Mitleid erregenden Begriff „Flüchtling“ (aus der Hölle kommend). Siegt da etwa die Ehrlichkeit?
Und seit kurzer Zeit ist auch der Begriff „Schlächter“ für Assad aus dem Vokabular von Journalisten und Politikern verschwunden, da man sich vorstellen kann, mit Assad eine Übergangsregierung zu bilden, damit Syrien als Staat nicht gänzlich zerfällt. Nur in Ägypten bleibt bisher alles beim Alten. Der Sturz des „diktatorischen Demokraten“ und Muslimbruder Mursi wird latent bedauert, weil der „Generalfeldmarschall“ al-Sisi kein Garant ist für eine Demokratie wie die Schweiz.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 16. Oktober 2015
Islamophobie
Ich bin nicht islamophob, d.h. ich habe keine Angst vor Muslimen. Aber ich mag orthodoxe und missionarische Muslime mit ihrer vormodernen Kultur nicht und kann nicht erkennen, dass sie mir einen Mehrwert für mein Leben bringen.
Ich finde es auch sehr bizarr, dass „gemäßigte“ Muslime, die „gemäßigte“ Ideen verkünden, so hoch gelobt werden. Denn bei diesen „gemäßigten“ Ideen handelt es sich meistens um westliche Werte, die hier häufig nach schweren geistigen Kämpfen gelten.
Auch nach intensiver Suche und mehreren Seminaren zum Islam habe ich keinen islamischen Denker entdeckt, der den europäischen Philosophen, Historikern und Literaten das Wasser reichen könnte.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Das Rollenspiel
Gegen moralisch rigoros vorgetragene Begründungen in der Migrantenkrise mit Formulierungen und Begriffen wie „Menschenrechte, Schutzbedürfnis, die aus der Hölle kommen, Schlauchboote, reiches Land, es geht um Menschen“ kann man nur schwer argumentieren. Man gilt schnell als mitleidslos und als Bayer.
Es bleibt aber ein Hoffnungsschimmer. Die reale Notlage in den Aufnahmestätten verändert auch die Argumentation ehemals optimistischer Superhumanisten. Diese Entwicklung kann noch beschleunigt werden. In Rhetorikkursen und im Schulunterricht gibt es das erkenntniserweiternde Training des Rollenspiels. Daher schlage ich vor, dass die verantwortlichen und teilweise überforderten und verzweifelten Kommunalpolitiker ihre Rollen tauschen mit den Politikern, die immer noch der Meinung sind, dass die massenhafte, bisher ungeregelte Einwanderung kein wirkliches Problem darstellt, sondern nur zügiger und „flexibler“ gelöst werden muss, und davon raunen, dass Deutschland „ein ganz anderes Land“ werde.
Und als Höhepunkt sollte Angela in Bayern ihr Wesen treiben und Horst in Berlin für Unruhe sorgen. Dann könnten wir uns an der überraschenden Situation erfreuen: „Seehofer wirbt, Merkel wettert“.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Mittwoch, 14. Oktober 2015
Der Buddhismus gehört zu Island
Aus Vientiane/Laos soll ein Ehepaar mit fünf Kindern nach Island eingewandert sein. Wie konnte es anders sein - viele Rechte regten sich darüber auf. Die Diskussion beendete der isländische Ministerpräsident Gunnlaugsson mit dem Toleranzedikt: „Der Buddhismus gehört zu Island!“
Diese Nachricht ist nicht ganz gesichert. Aber sicher ist die Freude darüber, dass mit der Türkei jetzt neben Albanien und Deutschland ein drittes islamisches Land zu den Europameisterschaften nach Frankreich fahren darf.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Ab ins Paradies
Eine mir bisher unbekannte Martina Meister tritt viele französische Intellektuelle in einem Artikel der WELT vom 14.10. fröhlich in die Tonne, weil diese den Fluchttsunami nicht positiv sehen, darunter Alain Finkelkraut (sic!) und Michel Houellebecq. Allen diesen pessimistischen Philosophen und Literaten stehen ihrer Meinung nach wahrscheinlich die deutschen Geistesheroen wie Claudia Roth, Schäfer-Gümbel, Göring-Eckhardt und viele andere Walhalla-Aspiranten gegenüber und auch Thomas Schmid in derselben Ausgabe der WELT - im Rahmen eines hochintellektuellen Großhirngespinst - , die behaupten, Europa sei ein Einwanderungskontinent, er werde es bleiben, kein politisches Kraut sei dagegen gewachsen. Klassische Einwanderungsländer, wie die USA, Kanada und Australien, haben
„politisches Kraut“ zur Verfügung gehabt, um ihre Einwanderung vernünftig zu steuern und sich nicht - durch politische Reklame veranlasst - überrennen zu lassen. Außerdem will ganz Europa gar kein regelloser Einwanderungskontinent sein, wie Michael Stürmer ebenfalls in der WELT vom 14.10. berichtet: „Die deutsche „Willkommenskultur“ nötigt Briten und Franzosen, von anderen zu schweigen, offenen Hohn und den Verweis ab, Europa sei eine Rechtsgemeinschaft, und daran möge man sich auch in Berlin bitte wieder halten“.

Was fällt den deutschen Politikern eigentlich ein, vielen Kommunen und Städten in unserem Land ein unfassbares Chaos zu bescheren nach dem halbirren Motto: Wer kommt, ist zunächst willkommen. Andere Länder sollen verhindern, dass diese Massen kommen, und die deutschen rund 3000 km Außengrenzen können nicht geschützt werden, wohl aber die viele Tausend Kilometer Außengrenze der EU.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 12. Oktober 2015
Deutschland braucht die CSU
Die euphorische Stimmung, als guter Mensch zu gelten und es auch wirklich zu sein, materielle Güter zu verschenken, mit Taten bis zur Erschöpfung zu helfen, an Dankkonzerten mit Gänsehautmusik und - texten teilzunehmen, sich europäischen Nachbarn moralisch überlegen zu fühlen, mit unglücklichen, verzweifelten, armen Menschen zu kommunizieren und in unschuldige Kinderaugen zu schauen, ist ganz sicher eine positive Entwicklung in einer von Langeweile gequälten Überflussgesellschaft, die plötzlich fühlt, dass es im Leben noch andere wesentliche Qualitäten gibt.
Zu konkreten aktuellen Problemlösungen, die die Völkerwanderung dem Staat aufzwingt, braucht Deutschland aber auch die CSU.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 12. Oktober 2015
Claudia Roth
Claudia Roth sollte allmählich einsehen, dass sie als linkspopulistische, clowneske Emotionsnudel in Talkshows missbraucht wird, um Experten und Zuschauer zu ärgern, z.B. wenn sie Horst Seehofer als „unanständig“ bezeichnet, als ob er ein krimineller Pinkler wäre, undifferenziert über Migranten und Flüchtlinge von „Menschen in Not“ redet, den Ungarn „staatlichen Rassismus“ vorwirft, in Europa einen „Wettlauf der Schäbigkeit“ erkennt, allen, die „Asyl“ sagen können, ein rechtsstaatliches Verfahren zukommen lassen will, in den Balkanländern keine sicheren Herkunftsländer sieht, auch in der Türkei nicht, die sie noch vor Monaten möglichst schnell in der EU sehen wollte, um sie disziplinieren zu können.

Ich bin froh, dass mich diese geräuschvolle Frau mit ihrer Verbalmoral nicht zum Klatschen verführen kann. Ein Staat kann auch von unbarmherzig guten Menschen an die Wand gefahren werden.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 10. Oktober 2015
Taschenlampen und Leuchttürme
Wie immer im menschlichen Leben gibt es auch bei dieser krisenhaften Völkerwanderung Leuchttürme, nach denen man sich richten kann, um nicht auf den Klippen zu landen. Deshalb bin ich der WELT vom 10.10.15 dankbar, dass sie Leuchttürme und Taschenlampen vergleichend zusammenordnet.
Meine Leuchttürme in diesem Chaos sind Stefan Aust, Heinz Buschkowsky, wie immer Michael Stürmer, wie seltener Andrea Nahles und einige Realos aus Wirtschaftsinstituten. Leider habe ich bisher noch keine Analyse von Hans-Werner Sinn vom IfO-Institut entdecken können.
Es gibt aber auch viele Taschenlampen. Dazu gehört leider auch Julia Klöckner. Sie verteidigt den Optimismus der bedeutendsten Taschenlampe, Angela Merkel: Ihr Optimismus sei in der gegenwärtigen Situation ohne Alternative. Das ist richtig - nachdem sie das Chaos mit verschuldet hat! Dazu stellt Michael Stürmer nämlich die richtige Frage:
„Hat die Bundeskanzlerin, als sie die Willkommenskultur ausrief über den Erdkreis, den Cyberspace das Gesetz der unbeabsichtigten Folgen vergessen? (Auch der stammelnde Schabowski habe eine „Völkerwanderung“ bewirkt) Deutschland hat sich, was jeder deutsche Kanzler sorgsam vermied, auf einen Sonderweg begeben“.
Und er benennt auch klar und deutlich die schwächste Lichterkette: „Die rot-grüne Aversion, Existenz und Notwendigkeit einer Deutschen „Leitkultur“... anzuerkennen und deren ausgesprochene und unausgesprochene Voraussetzungen zu vermitteln, lässt nichts Gutes erwarten“.

... link (0 Kommentare)   ... comment