Mittwoch, 9. März 2016
Hochmoralischer Bundesstaat oder egoistischer Staatenbund
Wie schön wäre es, wenn alle 28 Länder der EU in der Flüchtlingskrise auf Juncker und Merkel, der moralischen Stimme in dieser gefallenen Welt, hören würden. Wir wären dann dem europäischen Bundesstat „Europa“ einen großen Schritt näher gekommen.
Nun wollen aber einige Staatschefs eher einen Staatenbund (wie es z.B. auch de Gaulle und Thatcher wollten). Sie wollen ihre eigene Suppe kochen, die sie auch auslöffeln müssten. Ist das Egoismus?
Egoismus ist eine personale Kategorie: „Ichsucht“. Ob man den Begriff dieser Untugend sinnvoll auf ganze Völker und deren Staatschefs übertragen darf, ist zumindest zweifelhaft. Auch in der Politik könnte gelten: Wer nicht hören will, muss fühlen. Das kann aber nur jemand sagen, der genau weiß, was richtig ist. Diesen allwissenden „Jemand“ gibt es in unserer Welt nicht.
Wenn man außerdem fortwährend Moral getrieben behauptet, dass sich Flüchtlinge durch nichts aufhalten lassen, um nach Europa zu kommen, dann muss man auch folgerichtig einräumen, dass weder das begrenzte Schließen der Balkanroute noch der Deal mit der Türkei Erfolg haben wird.

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Twitter-Sammlung
Volker Beck/ Gott wird ihre Tochter schicken, um den armen Volker zu entsühnen.

Populismus/ Deutschland ist voller Populisten: Rechts- (besonders viele) Linkspopulisten und Populisten der Mitte, Non-Populisten und Contra-Populisten. Das Volk (populus) freut sich über diese große Auswahl.

Türkei/ Was macht die Türkei mit den Flüchtlingen, die sie „großzügig“ zurücknehmen will?

Putin/ Syrien Wo bleiben Berichte über die Friedensbemühungen in Syrien? Ich möchte wieder etwas erfahren über die Schuld der Russen.

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Drogenhighlights in Medien und Politik
Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass Crystal Meth in Medien und Politik eine Rolle spielt. Diese oder andere Drogen müssen einen Einfluss auf die Schaltkreise im Hirn haben. Eine andere Erkenntnis kann man nicht gewinnen, wenn man nach der Brüsseler Flüchtlingskonferenz einige Drogenhighlights liest.
Zunächst eine kleine Anmerkung zur Hessen-Wahl: Herrlich amüsant ist der ernst gemeinte Satz: „Experten“ (sic) gehen davon aus, dass...vor allem die Flüchtlingspolitik...eine Rolle spielte“ beim „überraschenden“ (sic) Abschneidenden der AfD. Welch tiefschürfende Expertenweisheit!

Im Entwurf der EU-Gipfelerklärung heißt es, die Balkanroute sei „geschlossen“. Faymann und auch Hollande begrüßen diese Formulierung. Merkel und Juncker sind dagegen, weil gemäß EU-Recht doch noch Hunderte von Flüchtlingen in den Norden gelassen werden. Den Abschreckungseffekt wollen beide offenbar nicht.
Rauschhaft verkündet ein Kommentator, dass „für Freunde des Staatsmännischen...die neoheroische Kanzlerin...noch heller“ strahlt. Wie Gerhard Schröder die Seele seiner Partei durch die Agenda 2010 geopfert habe, damit es dem Land besser gehe, so „versucht Merkel etwas Ähnliches bei der Flüchtlingskrise“, - mit ihrer „Standfestigkeit“ die CDU zu opfern, „damit es dem Land besser geht“. - WOW!
Allen Kritikern von Merkels Flüchtlingsdrama - Sophokles´ „Antigone“ lässt grüßen - gehe es „um eine Politik der Kehre weg von der Moderne, dem Liberalen, Toleranten und Weltoffenen“. - Donnerwetter!
„Es müssen mehr Bürger von dem Sinn und der Idee der Migration überzeugt sein“. Mon dieu! Von welcher Art „Migration“?

Wenn man alle Probleme der Flüchtlingskrise überblickt, dann ist Merkel nicht die Problemlöserin, sondern Teil des Problems.

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