Sonntag, 25. Dezember 2016
Politik mit irrer Semantik
„Krieg“ gegen den Terror darf nicht gesagt werden, weil dieser Begriff völkerrechtlich anders definiert ist, und weil die Kämpfer des Terrors keine Soldaten sind (de Maiziere).
Diese politischen Sprachpuristen dürften dann auch nicht zulassen, dass umgangssprachlich vom „Krieg der Knöpfe“ oder „Ehekrieg“ gesprochen wird. Sollten wir vielleicht nicht „Krieg“ sagen, sondern „guerre“ (Hollande) oder „war“ (G.W.Bush)?

„Notwendige Härte“ und „mit allen verfügbaren Mitteln Front machen“ gegen den Terrorismus (Helmut Schmidt) kann Merkel nicht empfehlen. Sie würde Lachsalven produzieren. Daher mahnt sie lieber „Besonnenheit“ an. Das klingt auch gut, da keiner gegen Besonnenheit ist.

„Transitzonen“ vor deutschen Grenzen, in denen notwendige Prüfungen vor der Einreise erfolgen sollen, werden von der CSU vorgeschlagen. Die SPD lehnt so ein Verfahren ab und spricht daher von „Haftzentren“.

„Abschiebungen“ klingt zu negativ. Deshalb sagt unsere „besonnene“ Kanzlerin lieber „Rückführungsprozess“.

Sind Politiker, die sich in wahrhaften Krisen mit solchen Peanuts aufhalten, legitime, legale oder sogar charismatische Führer?

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