Freitag, 4. Dezember 2015
Verratene Humanität?
Im „Stern“ schreibt ein Kommentator, dass die „Humanität“ Europas verraten werde, wenn nicht alle EU-Staaten verabredete Kontingente an Flüchtlingen aufnehmen wollten. Viel Beifall wird einer solchen Meinung gespendet, die „Humanität“ gegen legitime „Interessen“ von Staaten ausspielt.
Doch eine zweifelsfreie, von allen akzeptierte Humanität hat es noch nie gegeben. Zu den vielzitierten „Werten Europas“ muss nicht zwangsläufig der Beifall für eine unbeschränkte Aufnahme von Flüchtlingen gehören. Und es darf denjenigen Staaten in Europa die Humanität nicht abgesprochen werden, die nicht bereit sind, Deutschlands selbstverschuldete Sogwirkung für Flüchtlinge zu akzeptieren: marktschreierische Willkommenskultur, Werbung für Arbeitsplätze, großzügige Asylgesetzgebung, großzügige Regelungen für den Familiennachzug, nur Abschiebungen in engen Grenzen, großzügige Sozialleistungen.
Es sollten auch diejenigen nicht diffamiert oder moralisch geächtet werden, die skeptisch anmerken, dass ca. 70% der Flüchtlinge junge Männer sind, dass nicht genau erfasst wird, ob es sich um „Papiersyrer“ handelt, dass unglaublich viele Minderjährige von ihren Eltern nach Europa geschickt werden. Und dringend anmahnen darf man auch eine repräsentative Meinungsumfrage unter Flüchtlingen, woher und warum sie kommen, gerade auch nach Deutschland.

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