Dienstag, 15. Dezember 2015
Assad und seine Fassbomben
„Assad“ und „Fassbomben“ sind für viele Kommentatoren Code- und Schlüsselwörter für die Zerstörung Syriens. Ich wüsste gern mehr:

- Führen die Alliierten mit ihren Bomben und Raketen Krieg ohne Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung? Was sind Fassbomben im Vergleich mit Raketen?
- Ist es genug, wenn nur Assad beseitigt wird und seine Generäle, seine Berater und seine Regierungsmitglieder bleiben? Die syrische Armee soll sogar als Bodentruppe gegen den IS, die al-Nusra-Front und ausgewählte Terrormilizen eingesetzt werden. Das geht nicht ohne Offiziere.
- Warum macht man den Verbleib Assads nicht vom Votum der Syrer abhängig?
- Wer hat die angeblich 250.000 toten Syrer gezählt, die auf das Konto von Assad gehen?
- Welche Ziele hatten die Demonstranten und Rebellen am Anfang des Bürgerkrieges? Wollten sie Assad beseitigen und einen Gottesstaat errichten?

Aleppo war vor dem Krieg das wirtschaftliche Zentrum Syriens, die reichste Stadt des Landes. Nun herrschen im Osten die Rebellen, im Westen Assads Armee. Wer hat diese Stadt zerstört und warum? Welche Militärischen Mittel haben die Rebellen eingesetzt?

Diese Fragen möchte ich aber nicht von Jürgen Todenhöfer oder Michael Lüders beantwortet haben.

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Die größte Schaffernation
Angela Merkel hat auf dem Bundesparteitag der CDU durch eine „historische“ Rede die Delegierten von ihrer Flüchtlingspolitik überzeugt, z.B. durch ihren Satz: „Weil es zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten“. Es kann daher keinen Zweifel geben, dass „ wir es schaffen“, die CDU es schafft und dass Europa es schaffen soll. Wenn nicht, zerbricht es, genauso wie es zerbricht, wenn Griechenland aus dem Euro ausgetreten wird oder der Front National in Frankreich die Macht ergreifen kann.
Da ist es beinahe schon ein Sakrileg, in der allgemeinen Euphorie über diese „Schaffenskultur“ auf einige Schwachpunkte hinzuweisen.

Wenn Merkel, um das Mitleid auf hohem Niveau zu halten, behauptet, dass es Flüchtgranten nicht leicht falle, ihre Heimat zu verlassen, dann gilt das nur für eine Minderheit. Die meisten kommen bereits aus Lagern, die außerhalb ihres Heimatlands liegen. Diesen „Lagerflüchtlingen“ hat sie falsche Hoffnungen gemacht.

Und sie hat Glück, dass ihre verfehlte Flüchtlingspolitik von psychischen Konstanten der Menschen unkenntlich gemacht wird:
Die staatlichen und privaten Helfer müssen ein unglaubliches Chaos verwalten. Das fällt ihnen offensichtlich leicht, weil man gute Werke vollbringt, leidenden Menschen hilft und in einem „moralischen Umfeld“ seinen Einsatz bis zum Umfallen und bis zur Erschöpfung zeigen kann. Das stärkt das Selbstwertgefühl und macht mehr Sinn, als im Finanzamt oder anderswo Akten zu bearbeiten.
Aber einen erlernten Beruf kann man ein Leben lang ausüben, heroische Chaosverwaltung ist zeitlich begrenzt. Auch deshalb muss der Flüchtgrantenansturm „spürbar“ reduziert werden.

PS Moralisch scheinbar gute Taten, die sogar kontraproduktiv sind, können niemals negativ beurteilt werden. Das wussten auch die Delegierten auf dem cdupt15. Und deshalb stellten sie sich alle hinter Moralmama Merkel.

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