Donnerstag, 8. Oktober 2015
Merkels „historische“ Rede vor dem EU-Parlament
Angela Merkel betonte gestern vor dem EU-Parlament, dass Abschottung Verrat an Europas Werten sei. Wenn man ihre Aussagen richtig interpretiert, dann ist sie auch trotz anderslautender Bekenntnisse ihrerseits für eine Begrenzung des ungeordneten Zustroms. Aber das muss Europa intelligenter und subtiler schaffen als Mauern zu bauen. Europa soll den Ländern, in denen sich Tausende Flüchtlinge auf eine Flucht nach Europa vorbereiten, Milliarden zur Verfügung stellen, damit sich die Flüchtlinge in den dortigen Lagern wohler fühlen und dort bleiben, z.B. in der Türkei. Außerdem muss Europa dafür sorgen, dass die Fluchtursachen beseitigt werden, z.B. in Syrien. In diesem geschundenen Land bombt die Welt seit langem durcheinander: Jordanien, Frankreich, Russland, tollwütige Milizen, der IS und die Armee des „Schlächters“, den der Westen beseitigen möchte. Das erinnert stark an den Orkan der deutschen und europäischen Medien für den Sturz Gaddafis. Das Ergebnis ist ein zweigeteiltes, von Milizen beherrschtes chaotisches Libyen, aus dem Flüchtlinge ohne Hindernisse über das Mittelmeer kommen.
Will Merkel jetzt ein europäisches Kontingent schicken, das mit Beethovens „Ode an die Freude“ auf den Lippen in Syrien für Frieden sorgt?

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