Sonntag, 6. Dezember 2015
Analysen, Vorstellungen und Taten
Man ist sich einig in Politik und unter den Islamwissenschaftlern, dass es nicht den „einen Islam“ gibt. Also kann man „den Islam“ auch nicht missbrauchen. Der Missbrauchsvorwurf wird erhoben, um „den einen nicht existierenden Islam“ zu retten.
Nun empfiehlt der Grüne Wilfried Kretschmann (in WamS vom 6.12.), dass im krisengeschüttelten „Islam“ eine „Reformation angesagt“ sei. Welchen Zweig des Islam meint er, und wie könnten „nur die Muslime“ selbst dieses Problem lösen?
Kretschmann zitiert auch die beiden verbreiteten Klischees, mit Abschottung und Restriktionen ließe sich der Flüchtlingsstrom nicht eindämmen (seine früheren Freund im Geiste, die DDR, hatte es geschafft,17 Millionen „abzuschotten“), und man müsse die Ursachen der Flucht und Migration beseitigen. Die sieht er wie viele andere in der „Hölle“ der Bürgerkriege im Nahen Osten und im „Dreck“ des dortigen Lebensumfeldes. Das ist wahr, aber vergessen wird dabei ein viel wesentlicherer Faktor, auf den Necla Kelek aufmerksam macht:

Die Menschen, besonders die jungen, fliehen auch aus den islamisch regierten Ländern, weil sie in diesen „toten“ islamischen Gesellschaften, in denen jetzt auch noch ein zerstörerischer Ordnungsverfall hinzukommt, keine Lebensperspektive sehen.

Kein Vernunft begabter Mensch kann sich damit abfinden, dass alljährlich 1 Million Migranten nach Deutschland kommen. Das weltweite Potenzial ist riesig. Es ist sehr wohl möglich, durch Abschottung und Restriktion den Flüchtlingsstrom einzudämmen. Die Bundesregierung versucht ja nichts anderes mit ihrer Verschärfung des Asylrechtes und durch Verhandlungen mit der Türkei, mit Marokko oder dem failed state Libyen. Die Einführung der Einzelfallprüfung auch bei Syrern ist als Restriktion zu verstehen. Das überproportionale Verhältnis von jungen Männern unter den Migranten und von minderjährigen unbegleiteten Kindern, die gewiss nicht alle aus der Bombenhölle kommen und die auf Familiennachzug hoffen (2014 kamen 11.600 unbegleitete Minderjährige, 2015 sehr viel mehr), muss gleichfalls in Form von Abschreckung, Abschottung und Restriktion gelöst werden.
Es ist natürlich bei aller Skepsis nötig, dass die Migranten, die es bereits unter falschen Prämissen zu uns geschafft haben, so gut wie möglich behandelt werden, und dass die Behörden und die Wirtschafft für sie schnellstens Integrationsmöglichkeiten bereitstellen. Diese Möglichkeiten sollen nach Sachverständigengutachten aber kurzfristig nur für etwa 400.000 von 1 Million zur Verfügung stehen. Also „Brot und Spiele“ und den Koran für die anderen 600.000!

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