Dienstag, 22. Dezember 2015
Wo soll der Flüchtlingsstau sein?
EU-Politiker versprechen sich von einer effektiven Sicherung der Schengen-Außengrenzen: Türkei/Griechenland und Nordafrika/Südeuropa eine Teillösung des Migrantenproblems.
Wie soll so eine Sicherung aussehen? Werden die kleinen Schlauchboote und andere Seelenverkäufer der Schlepper von Küstenwachen aufgebracht und in die Herkunftsländer zurückbegleitet? Dann hätten diese Länder: Türkei und Nordafrika ein gestautes Migrantenproblem, aber der Zustrom nach Europa wäre gemindert, - allerdings nicht humanitär gelöst. Da müsste die EU finanzielle Mittel für eine angemessene Versorgung bereitstellen.
Gelingt dieser Außenschutz nicht, dann müssten und dürften betroffene Schengenländer ihre Grenzen schließen. EU-Bürger müssten wieder ihre Pässe vorzeigen, was nicht unbedingt mein höchstes Glück verhindern würde. In der „Pipeline“ blieben die Menschen, die es schon geschafft haben, in Länder der Balkanroute zu kommen. Diese vorhandene Masse müsste jedes Land so gut es geht humanitär versorgen und integrieren.
Es gäbe dann aber einen gewaltigen Stau in den Ländern, die unter dem Zusammenbruch der Schengen-Außengrenzen zu leiden hätten: Griechenland und Italien. Dort müssten riesige Lager geschaffen werden für die nachdrängenden Migranten mit großer finanzieller Unterstützung der EU. Diese Lager könnten dann jährlich durch „Kontingente“ entlastet werden.
Nun stellt sich die Frage, wo der Unterschied liegt, ob Migranten in riesigen Lagern in der Türkei und Nordafrika leben oder in Griechenland und Italien. Die entscheidende Frage also lautet: Wo will man den Stau haben?: Innerhalb der EU mit ihren individuellen Rechten auf Asyl und dem Vorteil weder mit Erdogan noch mit Entscheidern in Nordafrika dealen zu müssen oder „outgesourct“ ohne Rechtsprinzipien der EU.

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